Gattenmord

Eine kurze Zeitungsnotiz aus dem Shanghai der 30er Jahre inspirierte die taiwanesische Schriftstellerin Li Ang zu diesem Buch, dessen Handlung in ihrer Heimatstadt Lucheng spielt. Vor dem Hintergrund von Landschaft und Menschen ihrer Kindheit zeigt sie die Entwicklung eines jungen in ihr Schicksal ergebenen Mädchens zu einer verzweifelten Frau. Sie ermordet den Ehemann, dem sie nach konfuzianischen Vorstellungen zu bedingungslosem Gehorsam verpflichtet ist.
Wie es dazu kommt, zeigt dieser -alle gesellschaftlichen Tabus in China sprengende – Roman, 1983 als bester Kurzroman des Jahres ausgezeichnet. Wegweisend für die junge taiwanesische Literatur ist die Klarheit, mit der die Autorin konfuzianische Moralvorstellungen aufzeigt und anprangert; beispiellos die Offenheit, mit der sie an sexuelle Tabus rührt. Die Geschichte der Lin Shi, deren Ehe mit dem Schlachtermeister Chen einem Herr-Hund-Verhältnis gleichkommt, wird kontrastiert mit einer lyrischen Beschreibung des ländlichen Formosa – fernab der modernen Hauptstadt Taipei.
Li Ang
Li Ang wurde am 5. April 1952 in Lugang, Taiwan als Shi Shu-Tuan geboren. Sie ist die wohl bekannteste zeitgenössische Autorin in Taiwan und ebt an der Nordküste der Insel, in Tamsui. Sie studierte an der Nationalen Universität (Taida) in Taipei und später an der Oregon Universität in den USA. Mit ihrem atemberaubenden Roman „Gattenmord“ (chin. „Sha Fu“) gelang ihr weltweit der Durchbruch. Auf Deutsch wurde „Gattenmord“ beim Diederichs-Verlag, später als Taschenbuchausgabe bei DTV veröffentlicht. Das Buch wurde in diverse Sprachen übersetzt. Bis heute sind dieses und andere Werke in Japan, Frankreich und den USA erschienen. 2004 erhielt Li Ang in Paris für ihr Oeuvre den „Chevalier des arts et des lettres“.
Deutsche Übersetzung (1987) aus dem Chinesischen von Udo Hoffmann und Chang Hsien-chen.
Die Originalausgabe ist 1983 erschienen.
Links:
Gattenmord auf ZVAB
Notizen eines einsamen Mannes

“Die Zeit wird letztlich alles abtragen, auswaschen, vernichten. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass meine Erinnerung an Ah Yao mit der Zeit langsam schwinden wird, bis zum Punkt völliger Vergessenheit. Wenn ich könnte, würde ich meinen Kummer kristallisieren und in ein unzerstörbares Amulett verwandeln, das ich um den Hals tragen könnte. Meine einzige Alternative ist das Schreiben. Im kontinuierlichen Prozess des Schreibens will ich meine Wunde wieder und wieder auspressen, die Narben meiner Sünden verschnüren und die schmerzvollen Erinnerungen wegsperren, damit sie niemals entwischen können.
Ich schreibe, darum bin ich.”
Chu T’ien-wen
Chu T’ien-wen (geb. 1956) ist eine der bedeutendsten taiwanesischen Schriftstellerinnen. Sie verfasste zahlreiche Drehbücher für den bekannten Regisseur Hou Hsiao-hsien, darunter Taipei Story – A City of Sadness The Puppetmaster Goodbye, South, Goodbye Millenium Mambo u.v.m.
Deutsche Übersetzung (2011) von Guido Keller.
Die Originalausgabe ist 1997 erschienen.
Links:
Notizen eines einsamen Mannes – Studibuch.de
Sichtbare Geister

Weibliche Geister tun, was Frauen nicht dürfen
Das ganze Ausmaß männlicher Brutalität und die monströsen Folgen des chinesischen Patriarchats vom siebzehnten Jahrhundert bis in die heutige Zeit schildert Li Ang, wichtigste, politische Streitfragen ebenso wie weibliche Sexualität thematisierende Schriftstellerin Taiwans, in ihrem Roman.
Die Hauptfiguren sind fünf, teils doppelgesichtige Chinesinnen, die nach amourösen Abenteuern wegen der ihnen angetanen Gewalt zu Rachegeistern werden. In der Grauzone zwischen Leben und Tod setzen die Frauen ihren eigenen Willen durch und finden sich selbst…
Dreihundert Jahre Geschichte Taiwans findet der Leser in diesem farbenprächtigen Geisterkrimi -spannend, exotisch und historisch genau recherchiert.
,,,Sichtbare Geister’ bietet alles, was Lis bisheriges Werk schon auszeich-nete…. Es ist der Höhepunkt ihres bisherigen schriftstellerischen Schaffens, ein Buch, das dem Leser neue, erfreuliche Perspektiven eröffnet.” Sinorama
Li Ang
Li Ang wurde am 5. April 1952 in Lugang, Taiwan als Shi Shu-Tuan geboren. 2004 erhielt Li Ang in Paris für ihr Oeuvre den „Chevalier des arts et des lettres“. Den in eben diesem Jahr in Taiwan veröffentlichten Roman „Sichtbare Geister“ benennt die Autorin auch mit dem alternativen Titel „Frauen versus Geister“. Das Buch erschien auf Deutsch 2007 beim Horlemann Verlag in der kongenialen Übersetzung der renommierten Sinologin Martina Hasse aus Hamburg. In der PRONG PRESS erschien im Frühjahr 2021 eine illustrierte Neuausgabe dieses Meilensteins der taiwanesischen Literatur.
Deutsche Übersetzung (2007) aus dem Chinesischen von Martina Hasse.
Die Originalausgabe ist 2004 erschienen.
Links:
Sichtbare Geister – Verlag Prong Press
Die Insel der Göttin

Taiwan, Anfang der dreißiger Jahre. Die Japaner herrschen seit mehr als drei Jahrzehnten über die Insel an der Formosastraße. Ayako, ein junges Mädchen aus Okinawa, heiratet Jian, den ältesten Sohn der Familie Lin. Die Lins betreiben ein chinesisches Heilkräutergeschäft in Taichung und gelten als koloniale Vorzeigefamilie: Sie sind angesehen, Lin Jian spricht auch zu Hause Japanisch und sein Bruder schreinert japanische Papiertüren.
Doch der Zweite Weltkrieg und der >>>Weiße Terror<< unter Tschiang Kaishek nehmen der Familie die Männer und die Väter. Am Ende bleibt den Frauen nur noch der Glaube an die Kraft der Götter.
2002 verliebt sich die Ich-Erzählerin, Ayakos Enkelin, in Berlin in einen deutschen Mann. Die Begegnung ist für sie der Auslöser, erstmals nach fünfzehn Jahren wieder in ihre Heimat Taiwan zurückzukehren. Auf der Insel der Göttin erfährt sie von der verbotenen Liebe zwischen ihrer Großmutter und ihrem Großonkel. Und sie begegnet ihrer eigenen Vergangenheit.
Jade Y. Chen
Jade Y. Chen, geboren in Taichung, Taiwan, studierte Geschichte und Literatur in Paris sowie Regie und Choreografie, u. a. bei Ariane Mnouchkine und am La MaMa Theatre in New York. Die Regisseurin und Autorin zahlreicher Romane, Theaterstücke und Essays lebt seit Mitte der neunziger Jahre in München.
Deutsche Übersetzung (2008) aus dem Chinesischen von B. Trogen, Jade Y. Chen und Ricarda Solms.
Die Originalausgabe ist 2004 erschienen.
Links:
Die Insel der Göttin auf ZVAB
Kriegsrecht

Neue Literatur aus Taiwan.
Taiwan – eine kleine Insel am Rande des Pazifiks mit einer Geschichte, die ebenso kompliziert ist wie ihre heutige außenpolitische Lage. Trotz aller Widrigkeiten hat sich das Land in den vergangenen Jahrzehnten zu einer stabilen, lebendigen Demokratie entwickelt. Eine wichtige Voraussetzung dafür war die Aufhebung des 38 Jahre währenden Kriegsrechts im Juli 1987, die auch kulturell eine Zeitenwende darstellte. Der vorliegende Band bietet nicht nur einen Einblick in die Literatur der Kriegsrechts- und Umbruchphase, sondern präsentiert auch Erzählungen und Essays aus jüngster Zeit. Die Anthologie bringt dem Leser verschiedene Facetten Taiwans nahe: Veteranen des Koreakrieges, die sich vor dem Heimatbesuch ihre antikommunistischen Tätowierungen entfernen lassen; ein Herr mit zwei Familien, von denen er eine aus politischen Gründen jahrzehntelang nicht zu Gesicht bekommt; ein Mann, der – in einer düsteren Parabel auf den „Weißen Terror“ – von Verbrechern in ein Bärenfell gezwängt und zum Zirkustier herabgewürdigt wird; eine junge Frau, die die Erinnerungen ihres langsam dement werdenden Vaters zu verstehen und zu ordnen versucht; zwei Clans im Taiwan des 19. Jahrhunderts, deren Rivalität erneut in Gewalt umzuschlagen droht; eine Trauerfeier, die immer wieder beinahe ins Komische abgleitet; ein eigentlich politisch uninteressierter Akademiker, der sich aus blinder Liebe plötzlich für die Demokratiebewegung engagiert; ein ehemaliger Soldat, den der Frust über sein „Exilanten-Dasein“ in die Kriminalität treibt; und ein Informant aus Überzeugung, der irgendwann nicht mehr nur seine Mitmenschen an die Regierung verrät …
Thilo Diefenbach (Hrsg.)
Thilo Diefenbach, geb. 1975 am Niederrhein, studierte Sinologie und Germanistik in Frankfurt, seine Promotion in Köln erfolgte 2004 mit „Kontexte der Gewalt in moderner chinesischer Literatur.“
Sein Buch „Zwischen Engagement und Resignation. Auszüge aus dem Yulizi und anderen Texten von Liu Ji (1311-1375)“ erschien 2012.
Mittlerweile ist Thilo Diefenbach in Berlin ansässig und dort als Übersetzer tätig. Er publizierte bereits zahlreiche Übersetzungen und Artikel sowohl zur vormodernen chinesischen Literatur als auch zur neueren und älteren Literatur Taiwans, zuletzt die 30 Kurzgeschichten umfassende Anthologie „Kriegsrecht. Neue Literatur aus Taiwan“ (2017). Er ist als ständiger Mitarbeiter der „Hefte für Ostasiatische Literatur“ (ebenfalls vom IUDICIUM Verlag herausgegeben) tätig und dort vor allem für taiwanische Literatur zuständig. Außerdem ist er Mitglied des Redaktionsteams von „ASIEN“.
2017 aus dem taiwanischen Chinesisch übersetzt von Thilo Diefenbach.
Links:
Kriegsrecht – Verlag Iudicium
Artikel auf TaiwanInVienna
Gedanken in Weiss

Gedichte aus Taiwan.
Unter den vielen Dichtern, die Taiwan nach der Machtübernahme der Kuomintang 1945 hervorbrachte, nimmt Cheng Chiung-ming 鄭炯明 eine besondere Stellung ein: Denn zum einen gehörte er in den 1970er Jahren, als noch das Kriegsrecht über der Insel verhängt war, zu den mutigsten unter den politisch orientierten Lyrikern, und zum anderen begründete er in den 1980er und 1990er Jahren gleich zwei bedeutende Literaturzeitschriften, die nicht nur zahlreichen Autoren ein Forum boten und bieten, sondern auch interessante und wichtige Dokumente zur taiwanischen Literaturgeschichte veröffentlichten.
Cheng Chiung-ming
Cheng Chiung-ming wurde 1948 in Kaohsiung (Taiwan) geboren. Er studierte Medizin und arbeitete anschließend bis zu seiner Pensionierung 2014 als Arzt in Krankenhäusern und einer privaten Praxis. Seine ersten Gedichte veröffentlichte er 1964 in der renommierten Literaturzeitschrift »Bambushut« (Li shih-k’an). 1982 rief er das Journal »Welt der Literatur« (Wen-hsüeh chieh) ins Leben und 1991 »Literarisches Taiwan« (Wen-hsüeh T’ai-wan). Der Band Gedanken in Weiß stellt – im Original und in Übersetzung – über sechzig seiner Gedichte vor, die seinen sieben zwischen 1971 und 2018 erschienenen Werken entnommen sind. Während Cheng in seiner frühen Lyrik oft Erfahrungen aus seinem Arbeitsalltag aufgriff, wandte er sich später politischen Themen zu, und zwar häufig in einer Weise, die zu Zeiten des Kriegsrechts (1949–1987) durchaus riskant war. Seine jüngeren Gedichte widmen sich der Frage nach Tod und Vergänglichkeit.
2019 aus dem taiwanischen Chinesisch übersetzt von Thilo Diefenbach.
Links:
Gedanken in Weiss – Verlag Iudicium
Artikel auf TaiwanInVienna
Der Mann mit den Facettenaugen

Nachdem sie Mann und Sohn bei einem Kletterunfall verloren hat, lebt die Lite-raturwissenschaftlerin Alice allein in ihrem Haus am Meer. Im Stillen berei-tet sie sich darauf vor, sich das Leben zu nehmen, als plötzlich ein gewaltiger Müllstrudel über die taiwanische Küste hereinbricht. Derweil wird auf der Insel Wayowayo der 15-jährige Atile’i als Op-fer für den Meeresgott auf See hinaus-geschickt. Doch als stärkster Schwimmer und bester Navigator ist er entschlossen, dem Schicksal zu trotzen. Raffiniert verbindet Wu Ming-Yi die Lebenswege des unwahrscheinlichen Duos mit jenen der indigenen Küstenbewohner zu einem fantastischen, doch tief in der Realität verwurzelten Roman über Einsamkeit und Verlust, Identität und Erinnerung vor dem Hintergrund einer in der Zerstörung begriffenen Natur. Ein Meisterwerk von ergreifender Schönheit.
Wu Ming-Yi
Wu Ming-Yi, 1971 in Taoyuan, Taiwan, geboren, ist Künstler, Umweltaktivist und Professor für Chinesische Literatur in der Dong-Hwa-Nationaluniversität. Seine Romane sind in mehr als zehn Sprachen übersetzt und wurde international mit Preisen ausgezeichnet und u. a. für den Man Booker International Prize nominiert. Wu Ming-Yi lebt in Taipeh.
Deutsche Übersetzung (2022) aus dem Chinesischen von Johannes Fiederling.
Die Originalausgabe ist 2011 erschienen.
Links:
Der Mann mit den Facettenaugen – Verlag MSB Matthes & Seitz Berlin
Artikel auf TaiwanInVienna
Zwischen Himmel und Meer

Ein Anthologie taiwanischer Literaturen.
Mit diesem Buch legt Thilo Diefenbach ein Panoptikum der taiwanischen Literaturen vor – das erste überhaupt in einer westlichen Sprache. Die Anthologie setzt mit Beispielen aus der mündlichen Überlieferung ein, d.h. mit Legenden, Märchen und Sagen der Ureinwohner, aber auch jenen der Einwanderer aus China, die ab dem 17. Jahrhundert vermehrt nach Taiwan kamen. Darauf folgt die frühe schriftlich festgehaltene Literatur: Eine Dichtung, die sich formal durchweg an den klassischen Mustern der chinesischen Tradition orientierte, aber inhaltlich zunehmend eigene Züge aufwies, etwa in der Beschreibung der Landschaften und der Ureinwohner Taiwans. Weitere Texte belegen, wie Anfang des 20. Jahrhunderts die literarische Moderne Einzug in Taiwan hielt, wobei nicht nur China, sondern auch Japan und christliche Missionare eine Rolle als Vermittler spielten. In diesem Zeitraum machte sich die Mehrsprachigkeit Taiwans auch im Schriftbild bemerkbar: sinitische Schriftzeichen, japanische Silbenalphabete und lateinische Buchstaben wurden parallel verwendet. Politische Zwangsmaßnahmen unter der japanischen Herrschaft (1895–1945) ebenso wie unter dem Kriegsrecht, das die Regierung der Republik China bis 1987 über Taiwan verhängte, verhinderten lange Zeit eine freie Entwicklung der Literatur und auch der in Taiwan gebräuchlichen Sprachen. Dass dennoch interessante Werke erscheinen konnten, will dieser Band mit weiteren Textbeispielen belegen. Erst seit dem Beginn der Demokratisierung in den späten 1980er Jahren können sich Literatur und Sprachen wieder frei entfalten.
Die über hundert Beiträge in diesem Buch sind aus vier Sprachen übersetzt (Mandarin, klassisches Sinitisch, Japanisch, Taiwanesisch) und durchweg ausgiebig kommentiert. Es gewährt somit einen tiefen Einblick in die sprachliche, formale und inhaltliche Vielfalt der taiwanischen Literaturen.
Thilo Diefenbach (Hrsg.)
Thilo Diefenbach, geb. 1975 am Niederrhein, studierte Sinologie und Germanistik in Frankfurt, seine Promotion in Köln erfolgte 2004 mit „Kontexte der Gewalt in moderner chinesischer Literatur.“
Sein Buch „Zwischen Engagement und Resignation. Auszüge aus dem Yulizi und anderen Texten von Liu Ji (1311-1375)“ erschien 2012.
Mittlerweile ist Thilo Diefenbach in Berlin ansässig und dort als Übersetzer tätig. Er publizierte bereits zahlreiche Übersetzungen und Artikel sowohl zur vormodernen chinesischen Literatur als auch zur neueren und älteren Literatur Taiwans, zuletzt die 30 Kurzgeschichten umfassende Anthologie „Kriegsrecht. Neue Literatur aus Taiwan“ (2017). Er ist als ständiger Mitarbeiter der „Hefte für Ostasiatische Literatur“ (ebenfalls vom IUDICIUM Verlag herausgegeben) tätig und dort vor allem für taiwanische Literatur zuständig. Außerdem ist er Mitglied des Redaktionsteams von „ASIEN“.
2022 aus dem taiwanischen Chinesisch übersetzt von Thilo Diefenbach.
Links:
Zwischen Himmel und Meer – Verlag Iudicium
Artikel auf TaiwanInVienna
Im Schein der Pfütze

Wie ruft man Erinnerungen wach?
Der eine beißt in eine Madeleine und schlürft Lindenblütentee, ein anderer steht über eine Pfütze gebeugt und „glotzt sich die Vergangenheit lebendig“.
Weil der Monsun in Taiwan allgegenwärtig ist, mangelt es nicht an Wasserpfützen, in denen sich für Simon – einen Gespaltenen zwischen zwei Welten und unentschlossen, was seine Zukunft betrifft – die Geschichte seiner Familie zu spiegeln scheint, mal wie sie wirklich war, mal wie sie gewesen sein könnte: Nahe Tainan führt Lín Jin-Yì das Regiment als Schul- und Haushaltsvorstand.
weiterlesen
Seine Sparsamkeit ist legendär, die Duldsamkeit seiner Frau auch. Am Wiener Alsergrund indes spiegelt die Pfütze einen anderen Mann, den geachteten wie gefürchteten Exekutor Anton, der nicht nur seine Schuhe, sondern auch die Vergangenheit zu polieren weiß. Was die beiden verbindet: Sie pflanzen sich leicht zeitversetzt auf zwei verschiedenen Kontinenten fort und werden eines Tages Großväter von Simon. Zuvor müssen sich freilich noch Jin-Yìs Tochter und Antons Sohn kennenlernen…
Jimmy Brainless
mehr zum Autor und weiterführende Links
Jimmy Brainless ist Musiker und Autor mit taiwanischen Wurzeln. Mitglied der Band „Gurkenalarm“ und Teil von „Michaela und Jimmy“, welche Kinderlieder und -geschichten schreiben. 2017 und 2019 reiste er mit Elias Hirschl durch Asien, wo sie über 30 Auftritte spielten. Jimmy Brainless tritt auch solo mit eigenem Programm auf und schreibt Texte, die in diversen Literaturmagazinen und Anthologien publiziert wurden. 2023 belegte er beim Wortreich-Kurzgeschichtenwettbewerb den 2. Platz. Im Schein der Pfütze ist sein Romandebüt; es besteht aus zwei Teilen. Der vorliegende 1. Teil nimmt die Elterngeneration in den Fokus, Teil 2 geht noch weiter im Stammbaum zurück.
Erscheinungsdatum: 2024
Links:
Im Schein der Pfütze – Verlag Müry Salzman
Artikel auf TaiwanInVienna